Es ist wieder Zeit dem Alltag zu entfliehen. Es ist wieder Zeit eine Reise zu tun. Unser wunderbares Europa eignet sich für Städtereisen über das Wochenende ja immer ganz besonders. Mit dem Finger auf der Europakarte entscheide ich mich also für die Hauptstadt Italiens.
Das wunderbare Rom mit seiner traditionsreichen Geschichte, seinen engen kleinen Gassen und dem unvergleichlichen italienischen Charme liegt vor uns. Wir freuen uns auf ein ereignisreiches Wochenende voller Historie, gutem Essen und italienischer Leichtigkeit.
So eine ganz typische Städtereise wird es diesmal allerdings nicht, denn meine Freunde und ich haben beschlossen, dass wir dieses Mal eine Unterkunft wählen, die sehr zentral gelegen ist, direkt neben dem Vatikan. Die Besonderheit an der Unterkunft ist jedoch, dass sie von Klosterschwestern betrieben wird. Es ist also eine Art Bed & Breakfast, nur eben unter christlicher Führung. Die Einrichtung ist minimalistisch und auf das Wesentliche reduziert. Der Fokus liegt hier ganz klar auf den Pilgern, die jedes Jahr in Scharen anreisen, um den Vatikan und die sonstigen Schätze Roms zu besuchen.
Am Samstag Morgen frisch ausgeruht starten wir also in den Tag und besuchen erst mal die Piazza Navona. Sie ist einer der charakteristischen Plätze des barocken Roms im Viertel Parione. Von dort aus geht es zielstrebig zunächst durch die kleinen Gassen Richtung Via del Corso, der Prachteinkaufsstrasse Roms mit allen teuren Edelboutiquen von italienischen Institutionen wie Elisabetta Franchi bis hin zu den grossen Handelsketten, die die Welt so zu bieten hat. Auch der Papst hat hier seinen eigenen Schuhmacher.
Wer Lust auf ein wenig Sightseeing hat, ist mit einem der Touristenbusse gut beraten. Das macht sich insbesondere zu Hauptverkehrszeiten bezahlt. Hier bitte die Tickets immer im Voraus buchen. Rom ist für seine überall verbreiteten Rollerfahrer fast genauso berühmt, wie für das Kolosseum. Nicht umsonst, denn wer nicht Acht gibt, wird gerne von den Einwohnern auf ihre ganz eigene Art darauf hingewiesen, dass die Roller ein angeborenes Vorrecht im Strassenverkehr haben. Daher ist Achtung geboten oder eine schnelle Reaktionszeit.
Für Sightseeing natürlich besonders geeignet, ist der Fontana di Trevi. Er ist der populärste und grösste Brunnen in Rom und einer der Bekanntesten der Welt. Dementsprechend dicht sind die Menschenmassen hier.
Für viele der Besucher ist es ein Muss sich mit dem Rücken zum Brunnen zu stellen und eine Münze zu werfen verbunden mit einem Herzenswunsch. Der Brauch besagt, dass eine Münze im Brunnen wieder den Weg nach Rom zurückweise, wer zwei Münzen werfe, der verliebe sich, bei dreien sei einem eine Heirat gewiss. Dies führt dazu, dass die Stadtverwaltung den Brunnen regelmässig leert und so eine stattliche Summer ( zuletzt 1,2 Mio. Euro ) zusammen bekommen hat und den Ertrag an die Caritas spendet. Wünschen für den guten Zweck also. Das ist jedoch der einzige Brunnen, dessen Erlös gespendet wird, der Rest kommt dem Haushalt der Stadt Rom zu Gute.
Wer Lust auf ein wenig Kultur hat, sollte sich ausserdem die Galeria Borghese nicht entgehen lassen. Hier befindet sich einer der besten Kunstsammlungen Roms. Skulpturen, Renaissance Gemälde und andere zahlreiche Schätze von Rafael, Rubens und Carravaggio.
Wer eine fachkundige Führung wünscht, wird von einem Tourguide gegen Aufpreis in die Kunstgeschichte Roms eingeführt. Nicht weniger populär ist wohl die spanische Treppe mit ihrem doch etwas irreführenden Namen, wenn man sich erinnert, dass Rom doch in Italien liegt. Sie wurde im 18 Jahrhundert. erbaut und war auch eine der baulichen Ambitionen von Papst Innozenz. Die Treppe wurde errichtet, um den unpassenden baulichen Abschluss zwischen der Kirche Santa Trinitia dei Monti und dem Platz weiter unten zu verschönern.
Der Ursprung des Namens ist auf die spanische Botschaft zurückzuführen, die hier ihren Sitz hat. Es handelt sich also nicht um einen geografischen Scherz.
Wer sich gerne dem Trubel entziehen möchte, der sollte unbedingt einen Abstecher zum Castel Gandolfo machen. Die Stadt im Landkreis Rom umfasst um die 8.500 Einwohner und ist unter anderem als Sommerresidenz der Päpste bekannt. In der vor römischen Zeit, wo heutzutage Castel Gandolfo liegt, war die bekannte Stadt Alba Longa, begründet von Ascanius und später zerstört von den Römern. Zwischen der Periode der Römischen Republik und der Periode des Römischen Reichs wurde Castel Gandolfo Sommerziel der Römer, die große Villen und Sommerresidenzen bauten, um in den Urlaub zu fahren. Die bekannteste ist die Villa von Domitian. Die Gegend eignet sich hervorragend für einen Spaziergang am See, auch im Herbst. Hier lebt und liebt man das „ Dolce far niente“
Am Ende machen wir uns wieder auf dem Weg zum Flughafen mit einer guten Portion italienischer Lebensfreude und Köstlichkeiten im Gepäck. Alles in einem ein gelungenes Wochenende. Mille Grazie, Roma!
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