Die schönen Momente des Campens – Australien
Die Sterne funkeln am Himmel, das Feuer lodert und wir sitzen um unsere Campingtische und singen Karaoke. Rundherum ist alles still und die meisten Nachbarn sind bereits am schlafen. Wir geniessen das Beisammensein, was man beim Camping nonstop ist, also warum nicht auch gleich zusammen „I want it that way“ von Backstreet Boys zum besten geben. Nicht nur beim Singen haben wir zusammen harmoniert, sondern auch auf unserer 5-tägigen Campertour entlang der Great Ocean Road und durch die Grampians von Melbourne nach Adelaide im Süden Australiens. Mit sechs Campern haben wir uns nach unseren Stopps in Sydney und Melbourne auf das Abenteuer begeben, welches wir abends auch zwischen Koalas und Kängurus verbracht haben.
Surfparadies
Unsere Tour entlang der Great Ocean Road startete früh morgens indem wir vom Hotel zur Camperstation von Apollo nähe Flughafen chauffiert wurden. Die meisten waren nervös, da sie noch nie mit Campern unterwegs waren, vorallem der Linksverkehr und das Ausmass der Camper von beinahe 8mx3mx4m machte einigen zu schaffen. Wer sich das Fahren von den grösseren Modellen nicht zutraute, schnappte sich die eines der beiden kleinen Modelle. Der einzige, der sich auf die rechte Strassenseite verirrt hatte, war natürlich ich. Die Geisterfahrt dauerte jedoch nur kurze 100m, also halb so wild. Die Fahrt startete in Richtung Kennet River, wo wir einen Stopp in Torquay eingelegt haben. Torquay ist bekannt für den Bells Beach, wo auch die Surfmeisterschaft für Wettkämpfe hält. Sehr windig und gegen die Erwartung kühl war es. Mein Tipp: immer einen dicken Pullover und eine warme Jacke einpacken.
Kleiner Besuch
Danach ging es schön smooth mit unserer Camper-Karavane entlang der wunderschönen Küsten im anständig vorsichtigen Tempo direkt weiter zu unserem ersten Campingplatz, dem Kennet River Holiday Park. Bei Musik und offenen Fenstern konnte man die wunderschönen Buchten geniessen. Nachdem wir bereits Koalas in einem kleinen Park sehen konnten, hatten wir diesesmal Koalas um uns herum in den Bäumen. Klingt schön – ist es auch. Wie es das Glück wollte hatten wir im Baum, welcher gleich bei unserem Stell-dich-ein-Campingplatz war, zwei schlafende Koalas über unseren Köpfen und später schaute auch noch ein Opossum vorbei. Dieser Campingplatz ist wärmstens zu empfehlen.
Postkartenbild
Der zweite Tag startete um 07:00 Uhr mit einem kunterbunt, durchmischten Frühstück. Das Highlight des Tages waren natürlich die Twelve Apostles, bevor wir aber dorthin gelangten, genossen wir bei einem kurzen Spaziergang das Regenwaldgebiet von Malts Rest. Danach kamen wir kurz vor der Mittagspause bei den Aposteln an. Der Anblick ist gigantisch und das Wetter bot den Rest. Zwei der Gruppe gönnten sich einen Helikopterflug um die wunderschöne Szenerie von oben zu begutachten. Nachmittags machte sich die Karavane weiter auf nach Port Fairy, wo ein kurzer Stopp bei der London Bridge nicht fehlen drufte. Gegen den späteren Nachmittag kamen wir auf dem Port Fairy Holiday Park an. Port Fairy ist ein kleines und äusserst ruhiges Dorf. Dachten wir! Schnell bemerkten wir, dass die Ruhe auf das vergangene Wochenende zurückzuführen war. Jedes Jahr zum Port Fairy Folk Festival geht die Post ab. Danach muss sich das kleine Dorf zuerst wieder erholen und ist deshalb sehr still. Auch die Restaurants waren geschlossen. Nach gut einer Stunde Fussmarsch haben wir dann aber ein geeignetes Restaurant für unser gemeinsames Dinner gefunden.
Willkommen im Halls Gap
Der dritte Tag führte uns in den Grampians Nationalpark, ganz genau nach Halls Gap. Als Erstes begaben wir uns zum Tower Hill Wildlife Reserve, wo wir die ersten Emus und Kängurus zu Gesicht bekamen und definitiv waren es nicht die letzten.
Nach einer kleineren Wanderung gingen wir nach Warmambool um unseren Grosseinkauf zu tätigen, wobei wir zum Ärger der Warmambooler die Strassen verstopften. Nach dieser kleinen Irrfahrt und dem Einkauf fuhr man geradewegs die mehrheitlich gerade Strecke bis zum Brumbuk the National Park & Cultural Centre, welches gerade bei Halls Gap liegt. Das Cultural Centre ist empfehlenswert, falls man vorhat in den Grampians zu wandern, da man mit den geeigneten Karten und Wandertipps ausgestattet wird.
Kängurus – unsere neuen Freunde?
Die Nacht haben wir im Halls Gap Lakeside Tourist Park verbracht. Wer sich in der Nacht vor wilden Kängurus fürchtet bitte einen grossen Bogen um diesen Campingplatz machen. Nachts ist der Platz übersät von Kängurus, was unserer Gruppe sehr, sehr freute. Der Campingplatz ist generell wunderschön. Am Tag trifft man nahe dem Campingplatz auch Emus an auch treiben sich überall Kakadus herum. Achtung: Die Kakadus sind so gar nicht scheu und klauen das Essen direkt aus der Hand oder setzen sich geruhsam auch direkt auf den Kopf. Nicole von unserer Gruppe kann ein Lied davon singen. Apropos singen, auch auf diesem Campingplatz haben wir Abends unsere Stimmen geölt und ein Lied nach dem anderen gesungen bis uns um punkt 23:01 Uhr mitgeteilt wurde, dass Nachtruhe sei.
Lohnenswerte Wanderung
Da wir zwei Nächte in Halls Gap blieben, haben wir uns entschieden den knapp 10km langen Pinnacles Loop zu absolvieren. Nicht die ganze Gruppe hat sich gewagt den doch steilen Aufstieg zu absolvieren, dies war jedoch kein Problem, denn es gibt auch kürzere und ebenfalls sehr schöne Wanderungen. Wir hatten Glück, dass es zu unserer Wanderung bedeckt und somit etwas kühler war. Dies änderte sich als wir nach knapp zwei Stunden beim Pinnacle Lookout ankamen. Der Himmel riss auf und die Sonne begleitete uns beim Abstieg und verliess uns nicht mehr bis wir wieder auf unserem Campingplatz ankamen. Die letzten beiden Tage sind wir quasi durchgefahren. Gerne hätten wir einen Stopp beim Penfolds Weingut eingelegt, jedoch hatte es an diesem Tag nicht für Gäste geöffnet. Penfolds ist übrigens für jeden Weinliebhaber eine gute Wahl. Unsere letzte Übernachtung hatten wir in Robe beim SeaVu Caravan Park. Dann war es soweit, wir sind in Adelaide angekommen und hatten unsere abenteuerreiche Camper Rundreise beendet. Super Gruppe, super Route, alles war perfekt.
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