Der Ferien-Olymp Zypern
Morgens Frappé, abends Zivania. Heute Natur, morgen Kultur. Die Insel der Götter, Zypern, hält für Entdeckungsfreudige so einiges bereit – egal ob jung oder alt.
5 for the road
Anreise:
Mehrmals wöchentlich bis täglich mit Edelweiss nonstop ab Zürich.
Übernachten:
Die Zimmer im Atlantica Aeneas Resortmit Pool-Zugang sind top!
Jetzt buchen
Essen:
«Meze» Lokale Taverne mit Vorspeisen-Mix vom Feinsten in Limassol.
Mehr Infos
Ausflug:
Kultur zum Anfassen im Skulpturenpark in Ayia Napa. Rund um die Uhr geöffnet. Eintritt frei.
Action:
Quad-Safari Auf geführter Offroadtour der Küste entlangbrausen.
TUI bietet in ihren Reisedestinationen verschiedenste Ausflüge an. Hier geht es zur Übersicht.
Von Bettina Bono (Text) und Claudia Link (Fotos)
Sind die Augen geschlossen, hört man es besonders gut: Zwischen dem Flüstern des Windes und dem Rauschen der Wellen erklingt in regelmässigem Abstand ein Ploppen – ähnlich jenem von platzenden Maiskörnern in der Pfanne. Doch die vermeintlichen Popcorns sind Steine. Rumpelnd platzieren sie sich mit jeder Welle am Strandabschnitt zwischen Paphos und Limassol wieder neu. Doch es ist ein viel grösseres Exemplar als diese blank gewaschenen Steintaler, welches Zypern-Reisende anlockt. Hier an der südwestlichen Küste der griechisch-türkischen Insel, an einem ihrer schönsten Strände, ragt stolz der Petra tou Romiou aus der Meeresgischt. Besser bekannt als Felsen der Aphrodite.
Allgegenwärtige Götter
Ein Fussgängertunnel führt von der Strasse an diesen mystischen Ort. Hier soll die Liebesgöttin Aphrodite dem Meer entstiegen sein. Aus Schaum geboren, trieb sie in einer Muschel an Land. Der Legende nach soll denen, die bei Vollmond an einem Sonntag um Mitternacht dreimal nackt um den Felsen schwimmen, ewige Jugend, Schönheit und Liebe sicher sein. Auch wenn es verlockend klingt: Die See ist in dieser Region sehr rau und jede Gottheit mitunter wankelmütig …
Kristallklares Wasser und Strände mit blauer Flagge (sauberste Strände in Europa) bietet Zypern zahlreiche. Und wer dabei nur an Ayia Napa und seine Partyjünger denkt, liegt definitiv falsch. Gerade am ruhigeren Teil des Nissi Beach sind Familienferien angesagt. «The place to be»: das Atlantica Aenea Resort. 414 Zimmer, aufgeteilt in fünfzehn verschiedene Kategorien, vier Restaurants (Buffet, griechisch, italienisch, Grill), acht Bars, ein Kids Club und – Achtung, jetzt kommts: der grösste Pool Zyperns (die Nummer 11 weltweit). Aus diesem Nass, welches sich unter Brücken und um Inseln durch die gesamte Anlage schlängelt, ist die Jungmannschaft kaum mehr rauszukriegen. Netter Nebenaspekt: Abends sind alle müde.
Badeferien bis im Herbst und griechischer Wein
Die Saison auf Zypern ist lang. Von März bis Oktober kann auf der Götterinsel Sommerfeeling genossen werden. Marios Panteli, General Manager des Atlantica Aeneas Resorts, in Famagusta an der Ostküste aufgewachsen, mag den Oktober besonders: «Dann ist Zypern ruhig und das Inselleben entspannter. Keine Hitzewellen, das Wasser noch immer warm.» Edelweiss fliegt das ganze Jahr über nonstop nach Larnaka – von April bis Oktober gar täglich. Was der Chef übrigens auch noch empfiehlt, ist die Terrace Wine Bar im Atlantica Aeneas Resort. Hier sitzt man beim Sonnenuntergang in der ersten Reihe – und es haben einzig jene Gäste mit dem roségoldfarbenen (!) All-inclusive-Bändchen Einlass. Will heissen: Adults only. Liza, zweifache Mutter aus England, freut sich besonders über die extravagante Farbe des Bändelchens: «Sie schmeichelt gebräunter Haut und dem Schmuck am Handgelenk.»
Das Angebot
TUI BLUE Atlantica Aeneas Resort *****
1 Woche im Doppelzimmer, All Inclusive, inkl. Flug ab Zürich mit Condor z.B. am 27. September 2022
Pro Person ab CHF 1239 – jetzt buchen!
Der Kehlenschmeichler in der Terrace Wine Bar heisst übrigens Athena. Ein Drink, gemixt aus Zivania, Birnenlikör und Prosecco. Zivania nennt sich der landestypische Tresterbrand. Seit dem 14. Jahrhundert wird er auf Zypern aus gepressten, vergorenen Traubenresten hergestellt. Wer es lieblicher mag, sollte unbedingt den Koumandaria probieren. Ebenfalls ein zypriotisches Erzeugnis. Genauer ein Dessertwein, dessen Geschichte bis in die Antike zurückgeht. Denn bereits der griechische Dichter Hesiod gibt Anweisungen, wie Wein aus getrockneten Trauben herzustellen sei. Dass dieser Wein im ausgehenden Mittelalter als «Commandaria» vermarktet worden ist, macht ihn zum vermutlich ältesten Markenwein der Welt.
Zypern, ein Land der Gegensätze
Die Aufspaltung in einen zypriotischen und einen türkischen Part, das Nebeneinander orthodoxen Christentums und des Islams, die Kultur, Architektur und Lebensart der verschiedenen Teile – all das prägt diese Insel. Faszinierend auch ihre Natur: Kiefern, Zypressen, Zedern, Olivenhaine und Zitrusplantagen gehören zum Landschaftsbild. Jeder kleine Indiana Jones wird sich garantiert über die platt gedrückten, steinharten, dunkelbraunen Bananen wundern. Es ist die Frucht des Carob-Tree – eine Art Hülsenfrüchtler. Verarbeitet werden die Carobs zu Honig, Konfi und Bonbons. Ein süsses Mitbringsel wie auch die Loukoumi (Turkish delight). Tipp: Finger weg vom Rosen-Flavour. Da überzeugt nur die Verpackung. Feige-Nuss hingegen mundet göttlich.
In ganz Zypern fahren die Autos übrigens auf der linken Strassenseite. Das ist den Briten zu verdanken, die die Insel von 1878 bis 1960 ihrem Kolonialreich einverleibt hatten. Den Linksverkehr behielten die Zyprer auch nach der Unabhängigkeit bei. Für entspanntes und individuelles Entdecken der Insel empfiehlt es sich deshalb, einen Driver zu nehmen. Wie Costas von Angel Taxi. Ein Glücksgriff: entspannter Fahrstil, klimatisierter Wagen – und zweifacher Vater. Ein Mann also, der weiss, wie die Jüngsten bei Laune gehalten werden. Das blaue Cotton-Candy-Eis mit Marshmallow-Innenleben der È Così Gelateria in Paphos beispielsweise war ein Volltreffer.
Lefkara, das Dorf der stickenden Frauen
Das Dorf liegt verschlafen an den südöstlichen Ausläufern des Troodos-Gebirges. Ein malerisches Örtchen mit weissen Steinhäusern, engen Gassen und Kopfsteinpflaster. Das reiche Erbe Lefkaras, die Spitzenherstellung, reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Als Leonardo da Vinci im Jahr 1481 das kleine Dorf besuchte, entdeckte er ein besticktes Tischtuch, dessen Schönheit er als würdig genug empfand, um den Hauptaltar des Mailänder Doms zu schmücken. Verewigt hat er es ausserdem auf seinem Wandgemälde «Das Abendmahl». Noch heute sitzen einheimische Damen plaudernd in ihren Ladenfronten und kreieren handgenähte Lefkaritika.
Wer beim blossen Zusehen durstig wird, begibt sich ins Kafeneio tis Pareas neben dem Agora Hotel. Hier serviert Neofylos das nationale Eiskaffeegetränk und reicht Velvet-Cake dazu – zypriotische Frappé-Kultur vom Feinsten. Wieder gestärkt, sind alle bereit für den Abstecher zur nahen Golden Donkeys Farm. Der von Ktima und Team mit Hingabe betriebene Hof hat das Ziel, die Esel zu schützen und den Besuchern diese Tiere näherzubringen. Rund 200 Langohren mit Stehmähne bevölkern die Farm. Geführte gemütliche Ausritte durch den Olivenhain sind möglich und sorgen rundum für glückliche Gesichter.
Kein versteckter Schatz, aber trotzdem eine Entdeckung: die Sea Caves in den Klippen von Ayia Napa. Erreicht werden die Meereshöhlen mühelos über wenige Treppenstufen. Aber Vorsicht, es spritzt die Gischt! Wer noch mehr Meer will – bei Frixos im «Inspire» in Xylofago kommt auf den Tisch, was die See hergibt. Der Zyprer taucht und erntet gleich selber: Salicornia (Meeresspargel), Austern und Seeigel bei Vollmond. Verblüffend: Sogar eiserne Schlumpf-Menü-Anhänger langen, nachdem sie zuvor Frixos in der Küche bei der Zubereitung von Meeresgetier zuschauen durften, am Tisch bei Seafood und Co. plötzlich zu.
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