Mauritius – La Vie douce
Auf Mauritius ist es ganz schnell um Sie geschehen. Denn längst ist Zuckerrohr nicht mehr das süsseste Accessoire der Insel – es sind Herzlichkeit, Ruhe und ein bekömmliches Klima.
Von Bettina Bono (Text) und Claudia Link (Fotos)
Sie öffnen die Augen – und die Palmen stehen genau dort, wo Sie diese in Ihrer Fantasie hingestellt hatten? Sie sehen tiefblauen Himmel, türkis schimmerndes Meer und weissen Sand? Ihre Familie planscht friedlich im Pool? Yesep reicht Ihnen freundlich lächelnd den Lemongrass-Eistee, und aus Ihrer Lektüre blitzt als Buchzeichen das «Have a nice day»-Zettelchen, unterzeichnet von Housekeeper Vishal? Dann stehen die Chancen gut, dass Sie auf Mauritius erwacht sind.
5 for the road
Anreise:
Mit Edelweiss zweimal pro Woche per Direktflug nach Mauritius.
Local:
The Ravenala Attitude Hotel ermöglicht Abendessen bei Hotelangestellten zu Hause.
Mixology-Kurs:
Im Long Beach Resort lehrt Arish, die verrücktesten Drinks zu mixen.
Casela Nature Parks:
Safari-Feeling und Riesenschildkröten füttern.
Flacq Market:
Grösster Outdoor-Markt im Zentrum von Flacq. Bequem per Taxi zu erreichen.
Mehr Infos:
www.tui.ch, Tel. 0848 848 444
Am Rande des Weltgeschehens, sicher eingebettet zwischen Madagaskar und Australien, liegt das etwas über 2000 Quadratkilometer grosse Eiland. Die Küste von Mauritius misst rund 160 Kilometer. Geschützt sind seine zahlreichen sanft abfallenden Bilderbuchstrände durch das weltweit drittgrösste Korallenriff. Einem weissen Gürtel gleich, umfasst es praktisch die ganze Insel. Am wärmsten ist das Klima im Südwesten – 35 Grad in den Sommermonaten Dezember bis Februar.
Wer lieber ein Lüftchen mag, der wird im Insel-Osten glücklich. War Zucker einst das weisse Gold, liegen heute zahlreiche Zuckerrohrfelder brach, die Fabriken sind teils Museen geworden. Finanzwirtschaft und Tourismus bieten Arbeitsplätze – und Lohngleichheit. Das erwähnen die Mauritier voller Stolz. Äusserst friedlich gestaltet sich das Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen und Ethnien: Hindu, Katholiken, Muslime, Inder, Europäer, Kreolen und Chinesen. Auch nach über 150 Jahren Herrschaft der Briten wird bevorzugt Französisch gesprochen.
Französisch «ohne das Drama», so charakterisiert Reiseführer Vikram Kreolisch, die Umgangssprache der Einheimischen. Seine Grosseltern kamen einst als Gastarbeiter von Indien nach Mauritius. Er selbst kellnerte für zehn Jahre, lernte Deutsch und ist mittlerweile seit fünfzehn Jahren als Guide tätig. Gleich vorweg: Den Liegestuhl für eine Tour im Summer-Times-Kleinbus zu verlassen, lohnt sich – auch für Kids.
Vikram und sein Fahrer Ragen kennen alle Hotspot, ihre Randzeiten inklusive nächstgelegenen Parkplätzen, Glaceständen und Stauumfahrungen. Stossverkehr gibt es auf den paar wenigen Hauptverkehrsachsen tatsächlich. Alleine schon rund um die Hauptstadt Port Louis. Pendeln dort doch täglich 150 000 Menschen rein und raus. Nicht zu vergessen, die «Racing Weekends». Dann ist die ganze Inselbevölkerung in Bewegung – Pferderennen sind das grosse Hobby der Mauritier.
Ein Bilderbuch-Fischerort, der entdeckt werden will, ist Cap Malheureux ganz im Norden. Die Fahrt führt vorbei an Grand Baie, dem grössten Strand der Insel, vorbei am Sieben-Sterne- Friedhof (so nennen ihn die Einheimischen, weil jedes Grab Meersicht hat) und an Mangobäumen mit Früchten in verschiedensten Farben (es gibt 30 Sorten auf der Insel). Während sich am Cap neben der Notre-Dame Auxiliatrice, der Kirche mit dem knallroten Dach, Brautpaare zur Erinnerung ablichten lassen, bieten ein paar Meter weiter die Fischer ihren Fang zum Kauf an.
Für den so gar nicht zur Szenerie passenden Namen Unglückscap gibt es verschiedene Erklärungen. Uns gefiel die romantisch-tragische Version: die Liebesgeschichte von Paul und Virginie, die hier mit dem Tod der jungen Frau ihr Ende findet. Mehr darüber erfährt man im Blue Penny Museum in Port Louis. Die eigentliche Hauptakteurin dort ist aber die wertvollste Briefmarke der Welt: die Blaue Mauritius. Stets zur vollen Stunde ist der wohl berühmteste Fehldruck im Original für zehn Minuten zu sehen. Und ist man grad in der Hauptstadt, lohnt es, einen Alouda zu probieren – das Nationalgetränk aus Milch, Vanille, Tukmaria (Basilikumsamen) und natürlich Zucker. Mauritier mögens süss.
Geschmacksexplosionen im Gaumen sind nach dem Rundgang durchs Zuckermuseum L’Aventure du Sucre sicher. Neben tropischen Marmeladen und Fünf-Sterne-Rum (darunter auch der Lazy Dodo, ein beliebtes Souvenir) dürfen elf Rohzuckersorten probiert werden. Im Gegensatz zu der uns bekannten raffinierten Industrieware schmecken sie nach Früchten, Vanille, Honig, Karamell oder Lakritze. Der Lunch im auf dem Museumsgelände liegenden Restaurant Fangourin ist äusserst zu empfehlen. So ist der Red Grouper in Coconut Lemongrass zu 100 Prozent lokal und bio, genauso die Kindermenüs. Unersättlichen Schleckmäulern sei verraten: Die zarte Crème brûlée mit frischer Vanilleschote ist ein Träumli.
Auch hier stets in Sichtweite: das Nationalsymbol von Mauritius, der 820 Meter hohe Pieter Both und damit höchster Berg der Insel. Faszinierend anzusehen, denn er scheint auf seiner Spitze einen ballförmigen Fels zu balancieren. Der Volksmund sagt, solange der Stein dort oben verweilt, geht es Mauritius gut. Und es gibt noch mehr Erstaunliches: Der von Botaniker und Gewürzschmuggler Pierre Poivre erbaute botanische Garten beherbergt einen Teich, in dem Riesenseerosen wachsen, deren Blätter einen Durchmesser von bis zu drei Metern erreichen und ein Gewicht von fünf Kilo tragen können.
Ein Wow-Place ist auch das wie von Riesenhand erschaffene «Sandbild» nahe Chamarel. Dort zeigt sich die Erde in den Farben Rot, Braun, Gelb, Lila, Grün, Blau und Violett. Unbedingt vor elf Uhr dort sein – Morgenlicht und wenig Touristen stehen diesem Naturphänomen besonders gut. Den ultimativen Lunch mit Aussicht gibts ganz in der Nähe im «Le Chamarel»: Mauritian Masala Curry im Baumhaus-Ambiente mit Blick über die atemberaubende Südwestküste.
Golfen, Heiraten und Sonnenbaden sind ganz offensichtlich nicht mehr die einzigen Vergnügen auf Mauritius. Immer mehr Familien entdecken dieses Paradies für sich und stellen fest: Die zwölf Stunden Flug lohnen sich. Hotels wie das «The Ravenala Attitude» und das Long Beach Resort sind perfekt auf die Bedürfnisse der kleinen und grossen Gäste abgestimmt. Viel freundliches Personal, tolle Poollandschaften und Strände, Kidsclubs mit Öffnungszeiten bis 22 Uhr, damit die Eltern auch mal ein Dinner im Adults-only-Restaurant geniessen können – und all das eingebettet in eine traumhafte Inselwelt mit herzlichen Bewohnerinnen und Bewohnern. Doch wie immer im Paradies – einen Haken hat die Sache schon: In Ihrer Fantasie werden Sie kaum mehr einen schöneren Palmenstrand hinkriegen.
Das Angebot – Familien willkommen
Poolratten, aufgepasst! Die 1000 Quadratmeter Pool sind das Herz der im Kolonialstil erbauten Hotelanlage The Ravenala Attitude. Und wegen den zahlreichen Palmen schimmert das Wasser zartgrün. 272 Zimmer, darunter Suiten, Pärchen- und Familienzimmer, stehen zur Auswahl. Neun Restaurants sorgen für Abwechslung: asiatisch, italienisch, japanisch, Burger, Seafood – um nur ein paar zu nennen. Auch Beach- und Poolbar fehlen nicht. Eine Oase mitten in der Oase ist das Spa, und der Kidsclub hat bis 22 Uhr geöffnet. Als Highlight gelten die authentischen Dinner bei Hotelangestellten zu Hause. Dort darf mitgekocht werden, und wer will, lernt auch den für die Insel typischen Sega-Tanz. Hier Angebot ansehen!
Wassersport à discrétion Direkt am Strand in Belle Mare liegt das Long Beach Resort & Spa. Die 255 Zimmer und Suiten sind grosszügig sowie modern konzi- piert. Fünf Restaurants und ein traumhaftes Spa lassen keine Wünsche offen. Kidspool, Infinitypool und Strand laden zum Entspannen. Wassersport und Schnorchel- ausflüge gibts rund um die Uhr. Jetzt buchen!
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